Achtsamer Umgang mit dem Handy

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Unser Handy ist mittlerweile zu einem Alltagsbegleiter geworden. Wir benutzen es als Wecker, um Einkaufslisten zu erstellen, um miteinander in Kontakt zu bleiben, für die Navigation und wir können jederzeit alles Mögliche googlen, was wir gerade wissen möchten. Klar, das erleichtert unser Leben enorm und macht vieles einfacher. Aber unsere steigende Handynutzung hat auch nicht nur Vorteile. Es ist in gewisser Weise ein Fluch und ein Segen zugleich.

In den letzten Wochen habe ich mich immer wieder mit dieser Thematik beschäftigt, denn mir ist selbst bewusst geworden, dass mir die viele Zeit am Handy oft überhaupt nicht gut tut. Also habe ich ein bisschen reflektiert, mich informiert und mich damit beschäftigt, wie man sein Handy achtsamer und bewusster nutzen kann. Und das möchte ich auch weitergeben.

Das erwartet dich in diesem Blogbeitrag: 

Wie viel Zeit verbringen wir eigentlich am Handy?

Natürlich ist uns allen bewusst, dass die Smartphone-Zeit in den letzten Jahren immer mehr angestiegen ist. Aber wenn man sich die Entwicklung mal genauer anschaut – ist es teilweise wirklich erschreckend.  

  • 94 % der Smartphone-Besitzer in Deutschland verwenden ihr Smartphone täglich. 41 % schauen schon in den ersten 15 Minuten nach dem Aufstehen aufs Handy.
  • 50 % der Nutzer zwischen 18 und 24 Jahren schauen mindestens einmal pro Stunde nach neuen WhatsApp-Messages.
  • Im Jahr 2019 verbrachten mehr als zwei Drittel der jungen Erwachsenen und Jugendlichen in Deutschland nach eigenen Angaben zwischen einer halben Stunde und vier Stunden pro Tag im Internet.
  • Die durchschnittliche Scrolling-Zeit in Deutschland beläuft sich auf 59 Minuten pro Tag. Das bedeutet, dass ein durchschnittlicher Scroller 173 Meter nur mit seinen Fingern zurücklegt.
  • Die Smartphone-Nutzung in Deutschland beginnt bereits im Kindesalter. Mehr als die Hälfte der 6- und 9-jährigen Kinder nutzt bereits ein Smartphone.

wie sich der Handykonsum auf unsere Gesundheit auswirkt

Wenn wir zu viel Zeit am Handy verbringen, hat das negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit – auf unsere seelische Gesundheit und auf unsere körperliche. Vielleicht hast du das selbst schon mal festgestellt, als du eine längere Zeitspanne am Handy verbracht hast. Oft schmerzt dann der Nacken, wir bekommen Kopfschmerzen, Verspannungen im Rücken und fühlen uns allgemein gestresster.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien, die die negativen Folgen von übermäßigem Smartphone-Konsum erforscht haben. Es ist z.B. inzwischen bewiesen, dass eine intensive Smartphone-Nutzung das Risiko für Muskel-Skelett-Erkrankungen erhöhen kann. Wissenschaftler sprechen sogar schon von einer „head down generation“. Denn immer wenn wir unser Handy benutzen, senken wir unseren Kopf nach unten. Und das wirkt sich negativ auf die Nackenmuskulatur und die Körperhaltung aus. Durch den gebeugten Rücken und den gesenkten Kopf kann es zu Verspannungen im Nacken kommen und der ständig angewinkelte Arm überlastet zusätzlich den Schulterbereich.

Auch auf unsere psychische Gesundheit hat das Smartphone negative Auswirkungen. Der ständige Handy-Lifestyle führt z.B. dazu, dass wir generell schnell ablenkbar sind. Die Fähigkeit, sich zu fokussieren und sich länger als ein paar Sekunden auf eine Sache zu konzentrieren, lässt immer mehr nach. Aber nicht nur das – die intensive Handy-Nutzung kann sogar Despressionen fördern, das Selbstbewusstsein schwächen und durch spätabendliches Surfen wird die Schlafqualität und das Einschlafen negativ beeinflusst.

All das sind nur einige Beispiele der Auswirkungen. Wenn man sich genauer damit beschäftigt, findet man noch wesentlich mehr Symptome, die durch eine übermäßige Handynutzung ausgelöst werden können. Mich hat es schockiert, als ich mich bewusst mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Aber ich glaube, das größte Problem an der Sache ist, dass uns all die Auswirkungen und Folgen teilweise noch viel zu wenig bewusst sind und in der Gesellschaft verharmlost werden. Umso wichtiger, sich damit zu beschäftigen!

„Das Schönste im Leben, erlebst du offline.“

Social media und meine gedanken zu instagaram

Für viele von uns sind vor allem Social Media ein wichtiger Wegbegleiter im Alltag geworden. Es ist normal, alle möglichen Inhalte, Erfahrungen und Erlebnisse auf Instagram oder Facebook zu teilen und sich ständig zu vernetzen. Das ist natürlich oft auch schön und in sozialen Medien kann viel Positives entstehen. Es entstehen Gemeinschaften, wir finden oft Gleichgesinnte und fühlen uns mit anderen Menschen verbunden. Aber trotzdem verbringen wir damit leider oft mehr Zeit als uns gut tut.

  • Weltweit gibt es etwa 3,725 Milliarden aktive Social Media Nutzer, was mit einem Anteil von 48 Prozent fast der Hälfte der Weltbevölkerung entspricht.
  • Gemessen an der Anzahl der aktiven Nutzer positioniert sich Facebook mit 2,27 Milliarden Usern auf dem ersten Platz im Vergleich der größten Social-Media-Netzwerke und Messenger.
  • Weltweit gibt es ca. 2,2 Milliarden Menschen, die einen Facebook-Dienst (wie Facebook, Instagram, WhatsApp oder Messenger) täglich nutzen.
  • Auf Instagram gibt es 1 Milliarde monatlich aktive Nutzer. Jeden Tag werden über 95 Mio. Fotos hochgeladen und 4,2 Milliarden Likes vergeben.
  • Frauen sind in Deutschland die Intensivnutzer in Bezug auf Social Media. Sie sind pro Tag im Schnitt 106 Minuten in Social Media aktiv, Männer 81 Minuten.

Natürlich geht jeder Mensch anders und ganz individuell mit sozialen Medien um. Aber es ist auch klar, dass immer mehr Menschen soziale Medien nutzen – und zwar immer häufiger, immer länger und immer mehr. Das Gefährliche dabei ist einfach, dass man relativ schnell eine Art Verlangen oder Sucht entwickelt. Denn wenn jemand z.B. ein Foto liket, wird ein positives Gefühl in uns ausgelöst. Und ähnlich wie bei einem Lob wird dann im Gehirn das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Und wenn – vereinfacht gesagt – das Gehirn lernt, dass ein bestimmtes Verhalten Glückshormone verursacht, entsteht ein Verlangen nach mehr davon. Das sollte man beim Umgang mit sozialen Medien immer im Hinterkopf behalten! 

Instagram - eine Hass-Liebe

Für mich ist Instagram irgendwie ein Sonderfall und in den letzten Wochen habe ich mich immer wieder damit auseinandergesetzt, ob und wie ich Instagram in Zukunft nutzen möchte. Ich war dort in den letzten paar Wochen sehr unregelmäßig online. Eine Zeit lang mal ganz oft und dann wieder länger gar nicht. Ich habe einfach gemerkt, dass es mir nicht gut tut, wenn ich zu viel Zeit damit verbringe. Und in gewisser Weise habe ich zu Instagram eine Art Hass-Liebe entwickelt. Mir gefällt vieles einfach nicht. Ich mag es nicht, so viel Zeit am Handy zu verbringen und bei Instagram passiert es einfach wahnsinnig schnell, dass man „versumpft“ und sinnlos herumscrollt. Ich mag den Gedanken nicht, dass diese App genau so programmiert ist, dass ich hier möglichst viel Zeit verbringe. Ich mag diesen Druck nicht und die ganzen Regeln, die man beachten sollte, wenn man sich etwas aufbauen will. Man sollte am besten täglich etwas posten, mit anderen interagieren, Kommentare hinterlassen und auf keinen Fall länger nichts tun. Denn all das könnte negativ für die Reichweite sein und man könnte Follower verlieren. Aber ich habe eben auch gemerkt, dass das nicht mein Weg ist. Es fühlt sich nicht gut für mich an. Es macht mir keinen Spaß mehr, wenn ich all die Regeln befolge und mir selbst zu viel Druck mache. Ich habe sogar mal überlegt, all das einfach sein zu lassen und mein Profil zu löschen. 

Aber dann gibt es auch die positiven Seiten. Ich habe hier so viele ehrliche und bewegende Gespräche geführt. So tolle Menschen kennengelernt. Menschen, denen es ähnlich geht wie mir. Die die gleichen Gedanken, Probleme und Ängste haben. Ich habe mich weniger alleine gefühlt. Und vielleicht auch dafür gesorgt, dass sich andere weniger alleine fühlen. Das bedeutet mir wahnsinnig viel. Und es berührt mein Herz, wenn mir fremde Leute auf Instagram schreiben, dass sie meine Texte inspirierend und berührend finden.

Deshalb werde ich auch nichts löschen. Ich mag Instagram weiterhin nutzen, um meine Gedanken zu teilen. Aber ich werde mir weniger Druck machen und intuitiver damit umgehen. Ich mag mehr offline sein als online. Ich werde nicht täglich posten, keine täglichen Storys machen und nicht mehr den Regeln folgen. Dafür versuche ich, ehrlich zu sein, authentisch und meine Gedanken zu teilen, die von Herzen kommen – dann wenn es sich für mich richtig anfühlt. 

Ich glaube, gerade bei Instagram ist es wichtig, achtsam mit der Nutzung umzugehen. Denn wenn ich mich unter Freunden und Bekannten umschaue, dann wird Instagram einfach wahnsinnig oft und häufig genutzt. Und es kann ja auch schön und inspirierend sein, Zeit damit zu verbringen. Es gibt so viele Möglichkeiten und die Inhalte passen genau zu unseren Interessen. Aber trotzdem sollte man sich bewusst machen, wie viel Zeit auf Instagram einem gut tut und wie man mit der Nutzung ein bisschen bewusster umgehen kann.   

 

Tipps für einen achtsamen Umgang mit dem Handy

Es gibt viele Möglichkeiten, achtsamer mit dem eigenen Handy umzugehen. Ich habe in den letzten Wochen verschiedene Sachen ausprobiert – von komplettem Verzicht über einzelne Pausen-Tagen bis hin zu einer ganz intuitiven Nutzung. Wenn du ebenfalls achtsamer mit deinem Handy umgehen möchtest, habe ich hier ein paar Anregungen und Tipps für dich, die mir besonders geholfen haben: 

Das waren die Sachen, die mir selbst am meisten dabei geholfen haben, meinen Handykonsum zu reduzieren. Wie denkst du über das Thema? Ging es dir schon mal ehrlich und hast du noch weitere Tipps für einen achtsamen Umgang mit dem Handy?  

Ich hoffe, ich konnte dich mit diesem Beitrag ein bisschen zum Nachdenken anregen. Denn ich denke, dass unsere Zeit und unser Leben unendlich kostbar sind. Und deshalb sollten wir uns gut überlegen, wie wir viel davon wir mit dem Handy verbringen möchten. So und jetzt am besten – Handy weglegen!

Quellen:

  • https://de.statista.com/themen/6137/smartphone-nutzung-in-deutschland/
  • https://www.bvdw.org/der-bvdw/news/detail/artikel/digitale-nutzung-in-deutschland-die-smartphone-nutzung-stieg-2019-werktags-um-14-prozent-an-am-woc/
  • https://schwartzpr.de/newsroom/oneplus/studie-deutsche-scrollen-jeden-tag-durchschnittlich-173-meter-auf-ihren-smartphones/
  • https://www2.deloitte.com/de/de/pages/technology-media-and-telecommunications/articles/smartphone-nutzung-2020.html
  • https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/staendig-online-wie-veraendert-uns-das-smartphone-/24483766.html
  • https://www.palverlag.de/gesundheitsrisiken-smartphone.html
  • https://www.pressrelations.com/blog/de/10-fakten-zur-social-media-nutzung
  • https://www.brandwatch.com/de/blog/interessante-social-media-zahlen-und-statistiken/

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