Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit.
Die Osterfeiertage haben wir genutzt, um im Bayerischen Wald wandern zu gehen. Es war wirklich traumhaft – der Bayerische Wald ist in seiner Vielfalt und Wildheit einfach wunderschön und sehr beeindruckend. Und eignet sich perfekt zum Wandern.
Der Bayerische Wald – ein echtes Naturparadies
Der Bayerische Wald hat wirklich Einiges zu bieten. Hier findet man eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Europas, den ältesten Nationalpark Deutschlands, mehr als 130 Berggifpel und ein wunderschönes Wanderparadies. Es gibt wirklich unzählige Wanderrouten und die verschiedenen Wanderwege sind naturbelassen, abwechslungsreich und einfach traumhaft schön!
Unsere Wanderungen
Tag 1: Panorama-Rundweg rund um Bodenmais (10 km)
An unserem Anreisetag haben wir eine kleinere Wanderung gemacht, um den Ort und die Umgebung rund um Bodenmais kennenzulernen. Dafür eignet sich der Panorama-Rundweg wunderbar. Man kann direkt in Bodenmais (z.B. in der Rechenstraße) starten und kommt am Ende auch wieder direkt im Ort an. Direkt am Anfang läuft man einen wunderschönen Waldweg entlang und an verschiedenen Stellen hat man einen tollen Ausblick auf den Ort.
Tag 2: Großer Arber und Arbersee (15 km)
Am zweiten Tag haben wir den Großen Arber bestiegen – er ist mit 1455,5 m der höchste Berg im Bayerischen Wald und wird deshalb auch „König des Bayerischen Waldes“ genannt. Oben angekommen hat man einen fantastischen Ausblick und kann die absolute Ruhe genießen.
Unser Startpunkt war Bodenmais / Bretterschachten. Von hier aus läuft man ca. 8 km bis zum großen Arber und kann auch einen Stopp auf dem Mittagsplatzl einlegen. Wir haben uns leider verlaufen und den Mittagsplatzl deswegen verpasst – der Weg war aber sowieso gesperrt, da noch sehr viel Schnee lag. Vor allem der letzte Anstieg zum Großen Arber ist sehr steil und anstrengend. Wir sind das letzte Stück auf der Straße gelaufen, weil noch so viel Schnee lag und der Weg deshalb sehr schwierig zu laufen war.
Auf dem Großen Arber angekommen haben wir uns eine kleine Pause gegönnt. Im Arberschutzhaus kann man schön in der Sonne sitzen, den Ausblick bestaunen und typisch bayerische Spezialitäten genießen. Danach sind wir mit der Gondelbahn zurück ins Tal gefahren und von hier aus über den Großen Arbersee zurück nach Bodenmais gelaufen.
Tag 3: Bayerischer Nationalpark (21 km)
Am dritten Tag haben wir dann einen Rundwanderweg durch den Bayerischen Nationalpark gemacht. Das war mein absolutes Highlight! Der Bayerische Nationalpark liegt an der tschechischen Grenze und ist der älteste Nationalpark Deutschlands. Der Park zeichnet sich aus durch unberührte Natur, dichte Wälder, kleine Seen, Hochmoore und traumhafte Wanderwege.
Unser Startpunkt war das Gasthof zum Latschensee – hier befindet sich ein Stück weiter vorne ein Wanderparkplatz. Von dort aus geht’s direkt hoch in den Wald bis zum ersten Highlight – den Lindbergschachten. „Schachten“ sind mehr oder weniger baumfreie Waldwiesen, die man früher als Weideland genutzt hat. In mitten von riesigen Waldflächen hat man heute eine tolle Aussicht auf die umliegenden Berge.
Danach sind wir ein flacheres Stück durch den Wald gewandert, bis zur Hirschbachschwelle. Der kleine Stausee ist sehr idyllisch und eignet sich perfekt für eine kleine Mittagspause.
Weiter ging es durch den Zwieselter Filz. Hier wandert man auf hölzernen Stegen entlang von kleinen Tümpeln und Feuchtwiesen durch eine malerische Moorlandschaft. Leider sind viele Bäume abgestorben und ausgetrocknet, da sie vom Borkenkäfer befallen sind. Trotzdem ist die Landschaft sehr beeindruckend und die Bäume bilden richtig mystische Gebilde. Auf dem Weg haben wir sogar eine Rangerin getroffen. Sie hat uns erklärt, dass wir uns hier in der Kernzone des Nationalparks befinden – deswegen wird der Borkenkäfer hier auch nicht bekämpft. Es wird eben alles der Natur überlassen.
Nach dem Filz kommt man zu den Almschachten und zu den Kohlschachten. Auf den Wiesen hat man wieder eine tolle Aussicht und kann die ruhige Idylle genießen.
Danach führen wunderschöne Wege durch den Wald bis zur Trinkwassertalsperre Frauenau. Der Wasserspeicher wurde in den Jahren 1976 bis 1983 gebaut und wird durch die Flüsse Kleiner Regen und Hirschbach gespeist. Das dort gespeicherte Wasser dient vor allem der öffentlichen Wasserversorgung.
Das letzte Highlight der Wanderung ist das Schloss Buchenau, das heute als Seminarhaus dient. Von hier geht’s dann direkt zurück zum Wanderparkplatz.
Tag 4: Rißlochwasserfälle und Schweiklruh (8 km)
Für den letzten Tag haben wir uns wieder für eine etwas kürzere Wanderung entschieden. Von der Rechenstraße (in Bodenmais) aus sind wir zu den Rißlochwasserfällen gewandert. Die Rißlochwasserfälle vereinen sich in der Rißlochschlucht und bieten vor allem bei hohem Wasserstand nach der Schneeschmelze ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Nach den Wasserfällen geht es einen steinigen Weg hinauf zur Schweiklruh. Das ist ein schöner, stiller Aussichtspunkt, der zum Verweilen einlädt. Durch einen schönen Wald führt der Wanderweg dann zurück nach Bodenmais.
Unsere Unterkunft
Unsere Unterkunft „Kronbergtal Ferienwohnung“ war direkt in Bodenmais – in einer ruhigen, sonnigen Lage am Ortsrand. Die Ferienwohnung ist neu renoviert und super augestattet. Es gibt sogar einen großzügigen Balkon mit Blick auf eine Kuhweide. Traumhaft schön und nur zu empfehlen!
Der Bayerische Wald ist wirklich ein echtes Naturparadies. Das war bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir hier Wanderurlaub gemacht haben. 🙂